Den Kopf in den Wolken – Netzlink auf der CloudNative Con + KubeCon
Vom 29. – 30. März fand in Berlin die CloudNative Con + KubeCon 2017 statt. Zwei Tage voll spannender Vorträge, tiefer Einblicke in den neusten Stand führender Unternehmen und intensivem Austausch unter internationalem Publikum. Mit dabei auch einer der Cloud-Spezialisten der Netzlink aus Braunschweig. Hier sein Erfahrungsbericht:
Veranstaltet wurde das Event von der CNCF, der Cloud Native Computing Foundation. Diese non-profit Organisation widmet sich seit Dezember 2016 der Entwicklung cloudbasierter Open Source Projekte. Gemeinsam bilden diese wiederum einen SoftwareStack, also eine Sammlung mehrerer Applikationen oberhalb der Cloudinfrastruktur-Ebene. Verschiedene Talks und Diskussionsforen informierten an den beiden Veranstaltungstagen über die verschiedenen Projekte, berichteten über ihren neusten Stand und ihr Potenzial.
Namensgeber der KubeCon und somit auch thematischer Fokus der Veranstaltung war das Projekt Kubernetes aus dem Hause Google. Die Software auf Managementebene zum deployen, skalieren und managen von containerisierten Anwendungen war gerade vor Veranstaltungsbeginn erst auf Version 1.6 released worden und wurde daher mit Spannung erwartet.
Auch das Projekt ContainerD sorgte für große Aufmerksamkeit und einen überfüllten Hörsaal. Die Container Engine aus dem Hause Docker wurde nach dem beliebten KISS-Prinzip (Keep It Small and Simple) entwickelt und steht daher für Einfachheit, Robustheit und Portabilität. In effektiver Zusammenarbeit mit Kubernetes, welches das Docker-übliche Container Management übernimmt, vereinfacht es den Bau und die Verwaltung des Container-Dschungels.
Ähnlich ausgerichtet ist die Container Engine rkt (Rocket), die erst kürzlich zum Repertoire der CNCF hinzugefügt wurde. Entwickelt im Hause CoreOST, ist rkt im Gegensatz zu Systemen wie Docker von Anfang an für Cloud-Umgebungen entwickelt und sorgt somit für Begeisterung in der OpenSource Community.
Wie man wiederum komplexe Infrastrukturen überwacht, zeigt das Projekt Prometheus. Über eine einfache API werden eine Vielzahl an Metriken als JSON übergeben und mit Grafana visualisiert. Vor allem das so genannte Auto-Scaling sorgte für großes Interesse. Automatisch wird von dem System ein Mangel an Ressourcen erkannt und diesem eigenständig mit entsprechenden Maßnahmen begegnet.
Eines der spannendsten Themen war jedoch das Rook Projekt und löste unter den Entwicklern Herzrasen aus: Storage innerhalb von Containern, und dies wiederum gemanaged von Kubernetes – eine absolute Neuheit und Sensation für die Community! Die bisher starre Welt monolitischer und unzerlegbarer Storage-Blöcke wird durch Einsatz von Rook und Kubernetes handhabbar gemacht. Sie lässt sich in kleine Teile aufbrechen und auf diese Weise viel sinnvoller und vor allem ressourcenschonender in den alltäglichen Einsatz einbauen. Das Projekt befindet sich noch in der frühen Entwicklungsphase, aber live vor Ort konnte bereits ein erster POC vorgeführt werden. Dieser kleine Einblick machte jedoch bereits deutlich, welches Potenzial sich in diesem Projekt verbirgt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, wie der Trend von monolithischen Softwarearchitekturen zu Microservices die Infrastruktur zukünftiger Systeme ausgiebig beeinflusst hat. Mit Kubernetes hat Google gezeigt, dass Open Source auch in großen kommerziellen Unternehmen funktionieren kann. Denn eines war auf der Veranstaltung mehr als deutlich: Die Community rund um Kubernetes und Co. wächst nahezu exponentiell. Während man früher verzweifelt nach den Big Playern gesucht hat, sah man auf der Veranstaltung gleich eine ganze Reihe von bekannten Firmenlogos. Man darf gespannt sein, wohin die Reise geht.